Mal wieder im Urlaub von der Armee gings mit Rüdi in die Affensteine.
Der Hintere Lorenzturm sollte dran glauben. Markus und Christian Walther
und einige andere waren ebenfalls mit von der Partie, nahmen aber den
Alten Weg. Wir kamen von Osten V(VIIc). Na ja. Der Fünferkamin ging
ja irgendwie dann holte ich auf einem großen Plateau nach. Max und
Christian waren inzwischen oben, als ich nun schon zum wiederholten Male
die Reibungskante versuchte. Mir graute bei dem Gedanken, in den Kamin
unter mir zu stürzen doch die dritte VIIc lockte. "Reibung
bringst Du gut" sagte ich mir immer wieder doch die Angst blieb
lähmend. Irgendwann war es dann soweit - der Weg zurück genauso
unmöglich wie der nach oben. Was solls - entweder ein Stück
weiter fliegen, oder gar nicht, also hoch jetzt. Voll konzentriert
war bald auch für die Angst kein Platz mehr und so gelang der Weg.
Ich war heilfroh nicht mehr an dieser Kante klettern zu müssen und
hing bald an der nächsten...
Über dem Amselsee von Volkmar (18.03.90)
Tags zuvor waren wir an der Wartburg. Wege wie Romanze oder Eiserne Maske waren da
schon gefallen. Beides sollte so um die VIIIa sein, doch heute wollten wir eine
anerkannte Acht packen. Ich war motiviert für jede Art von Kletterei und so machten
wir erstmal die Zauberrippe und noch eine andere sieben. Im Hinterkopf hatte ich aber
noch etwas anderes. Nach den zwei Touren ging ich mal eben in die Talseite der Lok,
um mir einen Weg anzuschauen. Hm - ziemliche Mauer. Aber los würde es erstmal gehen.
Und kurz darauf standen wir dann auch alle drei am Einstieg. Achim, Hilmar und ich.

Jetzt galt es. Die Mauer oder wir. Mit Bedacht ging es langsam höher und nach einigem
hin und zurück war der zweite Ring erreicht. Da wirds dann interessant. Reibungszüge.
Nichts Griffiges nur runder Kram. Reibung ist toll, runder Kram rutscht aus der Hand,
Flug ist lang, Landung weich. Na wenn das so ist - versuch ich es doch nochmal.
Runde Buckel sind gut, Fuß nimmt langsam seinen Weg vom Tritt und hinterläßt etwas
vom Zaubergummi, doch dann ist es plötzlich vollbracht - der Grat erreicht und der
Tiefblick auf den Amselsee von gesichertem Sitz aus ein schöner Lohn. Bald darauf
sitzen wir auf dem Gipfel und malen stolz die Sandmaus ins Gipfelbuch - schließlich
müssen wir uns doch nun nicht mehr als Gipfelsammler runtermachen lassen, auch wenn
wir natürlich weiterhin jede Quacke mitnehmen. "Sauerrei", jetzt sind wir hier noch
auf das Lamm hochgekrochen und da ist nicht mal ein Buch drauf.
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